Kontakt

Ulrike Schaich, Turmstraße 22, 72770 Reutlingen, Tel.: 07121-505194, Handy: 01578-8408135. Ich rufe gerne zurück.  E-Mail: ulrike.schaich(at)gmx.de

... und wo, bitte, geht's an der nächsten Kreuzung weiter?

 

So finden Sie uns

Ohmenhausen ist ein Stadtteil von Reutlingen, ca. 30 km südlich von Stuttgart am Rand der schwäbischen Alb. Der ehemalige kleine Landbahnhof, in dem wir wohnen, liegt direkt neben der evangelischen Martinskirche an der alten Bahnstrecke Reutlingen - Gönningen. Geübte Eisenbahnfans können auf dem Luftbild die alte Trasse erkennen und auch zu Fuß noch etliche Reste entdecken. Heute fahren dort keine Züge mehr, dafür grasen hinter dem Bahnhof jetzt die Lamas.

Mit dem Auto: Von der Bundesstraße B 28 Reutlingen - Tübingen nehmen Sie die Abfahrt Betzingen/Ohmenhausen/Gomaringen und fahren ca. 3 km bis zur nächsten Ortschaft Ohmenhausen. Von der Durchgangsstraße biegen Sie ca. 100 m nach der Avia-Tankstelle links ab in den Fehlhaldenweg (Abbiegespur nehmen), dann sofort wieder rechts in die Friedensstraße. Nach ca. 200 m liegt links der ehemalige Bahnhof mit Eisenbahnwaggons und Signalen im Garten. 

Navi: bitte nicht Turmstraße 22 (Reutlingen) eingeben, sondern Friedensstraße 5 (Reutlingen). Der Bahnhof liegt dann - nicht zu übersehen - auf der anderen Straßenseite gegenüber der Friedensstraße 5.

Mit dem Bus: Reutlinger Stadtbuslinie 7 (Haltestelle Ohmenhausen Mitte), dann an der Kreuzung rechts den Berg hoch (Turmstraße) bis zur Bäckerei Rilling. Hinter der Bäckerei und gegenüber der Martinskirche liegt unser Bahnhof - nicht direkt an der Turmstraße. Einfach Ausschau halten nach einem alten Eisenbahn-Flügelsignal und historischen Eisenbahnwaggons.

Ehemalige Bahnbuslinie 111: Haltestelle Neue Straße in Ohmenhausen auf der Durchgangsstraße durch Ohmenhausen. Die Haltestelle liegt kurz hinter der Abzweigung Fehlhaldenweg. Dann  siehe Beschreibung "mit dem Auto". 

 

... und auf die Birkenwiese außerhalb des Ortes kommen Sie, wenn Sie von der B 28 her kommend fast ganz durch Ohmenhausen durchfahren (Neue Straße -> wird im weiteren Straßenverlauf zu Hohe Straße), bis rechts die Mähringer Straße und zugleich die Straße "Wettäcker" abbiegen - direkt vor der Bushaltestelle "Hohe Straße". "Wettäcker" ist nur eine ganz kleine, kurze Wohnstraße, die nach ca. 100 m zu einem landwirtschaftlichen Weg wird ("Durchfahrt verboten" - da sind Sie richtig!). Dann geht es ca. 200 m geradeaus weiter, danach macht der asphaltierte Weg einen rechten Winkel und nach nochmals ca. 200 m haben Sie die Birkenwiese erreicht - siehe Karte:

Es kehrt Ruhe ein, der Kindergeburtstag ist vorüber. Zeit zum Wiederkäuen.

 

Wer wir sind - unsere Tiere
Luna, Mona Lisa und Iska sind drei ganz verschiedene Lamastuten, sowohl vom Wesen her als auch äußerlich von Körperbau und Haarkleid. Jedes der Tiere hat seine Eigenart. Allen gemeinsam ist nach der ersten neugierigen Begrüßung die freundliche, lamatypische Zurückhaltung dieser Distanztiere. Sie sind keine Tiere, die gestreichelt und umarmt werden möchten, auch wenn sie es mit Geduld hinnehmen - Menschen sind halt so, dass sie die Finger gern in das Puschelfell stecken wollen. Genießen tun es die Tiere nicht - dafür eignet sich ein Hund besser. Wer Lama-Vertrauen gewinnen möchte, sollte diese Eigenart berücksichtigen - dann kommen sie mit ihrer unersättlichen Neugier viel eher von sich aus auf uns zu. Das abzuwarten und auszuhalten, wenn man doch am liebsten mit den Tieren herumschmusen würde, kann eine schwierige Aufgabe sein! Nähe - Distanz: ein faszinierendes Spiel.

Luna

Luna ist unsere scheue Prinzessin. Klug und sensibel "fühlt" sie extrem fein ihre gesamte Umgebung mit allen Stimmungen. Die beiden anderen verlassen sich auf sie: Solange Luna aufpasst, grasen sie unbesorgt. Unterwegs ist sie hochkonzentriert - sie sieht dann aus, als ob sie ständig dabei wäre, im Kopf eine Karte der Umgebung aufzuzeichnen. Als wir Menschen uns eines Nachts im Wald verlaufen haben, hat sie uns zum vorigen Übernachtungsplatz zurückgeführt. Je feiner und rücksichtsvoller die Verständigungszeichen sind, desto vertrauensvoller folgt sie. Sie passt gut auch auf Kindergartenkinder auf.
 

Mutter: "Sammy" Classic-Stute, Vater: "Mixa", Wooly-Hengst;

* 7. August 2010. Züchter: Carmen und Uli Steeb, Nellingen (www.alb-lamas.de)

Die kleine Blässe auf ihrer Stirn sieht aus wie eine Mondsichel in schwarzer Nacht - La Luna.

 

 

Mona Lisa

Sie ist sehr gutmütig und freundlich und in vielem das genaue Gegenteil von Luna. Sie hat zwar auch die lamatypische Zurückhaltung und Aufmerksamkeit für alles und jeden, ist dabei aber sehr unbekümmert. Durch Bäche plantschen, über schmale Holzstege marschieren, über Gräben springen - war was? Vielleicht ist diese Unbekümmertheit auch typisch für ihren kleinen Schuss Guanako-Wildblut, durch den unser "Trampeltierchen Lieschen" auch ganz schön eigenwillig sein kann. Da braucht's manchmal Führungsqualitäten vom Menschen. Klare Kommunikation ohne Gewalt (mit Gewalt geht da gar nichts bei 150 kg auf vier kräftigen Beinen) - wie das gut funktioniert, das bringt Mona Lisa ihrem Menschen auf nette Art bei. Hinstehen muss man schon, aber Ärger nützt gar nichts gegenüber unserem eigenwilligen Schlitzohr, das gern mal einen eigenen Abstecher zum nächsten Grasbüschel macht. Spielt man sich aber - freundlich und klar - auf sie ein, dann fühlt sie sich wohl und folgt ihrem Menschen vertrauensvoll überall hin. Wie ein Guanako hat sie die braune Wildfärbung, aber eine sehr schöne, feine Faser, von ausgeglichener Stärke und leicht gekräuselt. Geboren am 9. August 2010. Züchter: Johannes Nüdling, Rhönlamas.

Vater: Amigo, Mutter: Pia.   

 

 

Unsere "wilde Hilde" - ihr Selbstbewusstsein ist auch nicht durch einen Temperaments- Boxer zu erschüttern 

 

 

Iska

Unsere wuschelige "Kleine", geboren am 30. Mai 2012. Sie ist sehr freundlich und zutraulich, ohne fehlgeprägt zu sein. Sie folgt "ihrem" Menschen vertrauensvoll über Stock und Stein und Baumstamm, durchs Wasser und niedrige Tunnel,  über Gräben und schmale Holzstege. Sie ist unsere Sportlerin mit Freude an Hindernissen, die sich exakt führen lässt. Als reines Wooly-Lama ist sie normalerweise die Gemächlichste von den dreien, auch beim Laufen. Weder einen Packsattel mit Gewicht aufgeladen zu bekommen bringt sie aus der Ruhe, noch unterwegs in unbekanntem Gelände vom Gewittersturm überrascht zu werden. Nun denn, wird auch wieder vorbeigehen. Wenn die sensible Luna nur missmutig wartet, dass das endlich aufhört, legt Iska sich - ob mit oder ohne Gepäck - eben mal hin und nutzt die Zeit zum gemütlichen Wiederkäuen. Züchter: private Hobbyzucht.

Vater: Luy de Oro, Mutter: Kiwi. Vater von Luy de Oro: MMR Sunfire (Mountain Meadows Ranch), Mutter von Luy de Oro: Lenca I del Sur.


Unser Neugier-Tier: Wer bist denn du?

Unser Neugier-Tier: Wer bist denn du? 

 

Mit ihrer anmutigen Beweglichkeit und ihren Packtier-Eigenschaften, ihrer Eigenwilligkeit und Kooperations-bereitschaft wirken Lamas wie eine Kreuzung aus Katze und Pferd.  

 

 

 

 

 

 

 

Abschluss einer Wandertour - bald ist der Kaffee erreicht

 

Wir nutzen den Classic-Sattel von Sopris unlimited und den Flaming Star Sattel, zwei amerikanische Sättel. Der Flaming star ist schwer, aber zuverlässig - ohne Druckstellen zu erzeugen, zu rutschen oder auf der Wirbelsäule aufzuliegen.

Kaffeekochen in der Freiluftküche - Ulrike Schaich 

 

"Wie kommt man auf die Idee, Lamas zu halten?" ist die Frage, die gleich nach der Frage kommt, ob Lamas tatsächlich spucken.

Erstens: Ja, sie spucken - aber nur untereinander zwecks Klärung zum Beispiel der Frage, wer zuerst ans Heu darf.

Zweitens: Wo die Liebe hinfällt... wer kann das schon erklären? Den ersten Kontakt mit Lamas hatte ich mit neun Jahren, als mein Großvater mich zu einem Besuch seiner Tochter nach Ecuador mitnahm. Sie hatte einen Südamerikaner geheiratet. Wo die Liebe eben hinfällt, da hinterlässt sie nachhaltige Spuren. Auf der Farm gab es erst zwei Lamas, dann kam genau in den drei Wochen unseres Besuchs ein wunderschönes kleines Lama-Stutfohlchen auf die Welt - bei einer Tragzeit von fast einem Jahr war es ein großer Glücksfall, das mitzuerleben. Ihr Vater "Fritz" war übrigens für lange Zeit das einzige Lama, das ich einmal auf Menschen habe spucken sehen - und das kam so: Normalerweise geht die Geburt bei Lamas unkompliziert vonstatten, aber klein Ulrikchen nahm sich deutlich zu lange Zeit dafür. Der Tierarzt half nach, dafür musste mein Onkel Fritzens Unmut über die menschliche Einmischung in diesen wichtigen Moment seines Familienlebens über sich ergehen lasssen. Okay, stinkt wirklich, wenn der Unmut lange genug in dem armen Tier gebrodelt hat. Dann ist halt eine Dusche fällig. Lamaspucke ist nichts Gefährliches (...und im Konfliktfall zwischen Mensch und Tier immer noch besser als gebissen oder verprügelt zu werden).

Zu Ehren des deutschen Besuchs wurde das kleine Tierchen, das unter den besorgten Augen seines Vaters auf die Welt geholpert war, Ulrike genannt - und ich neunjähriges Mädchen war natürlich stolz... So liefen eben - manchen Dorfbewohnern in Tabacundo wohl etwas rätselhaft - jahrelang zwei Lamas mit klassischen deutschen Namen in den Anden herum.

Nun ja, jedenfalls habe ich über dreißig Jahre später Luna bei den Steebs in Nellingen gesehen, eine schlaksige, dünnbeinige Jungstute. Spontan habe ich mich in diese feine, scheue Schönheit verliebt. Nachdem ich auch noch ein passendes Grundstück und Mona Lisa als Freundin für sie gefunden hatte, durfte sie umziehen. Zwei Lamas sind deutlich besser als eines. Allein fühlen sich diese Herdentiere überhaupt nicht wohl, deswegen verbietet das Tierschutzgesetz die Einzelhaltung. Drei sind aber nochmal besser, eben der Unterschied zwischen einem Paar und einer Gruppe. (Vier wären optimal, aber dafür fehlt mir leider der Platz ...) Nun laufen diese drei hoffentlich viele Jahre lang im schwäbischen Albvorland herum.

 

 

Wir und die anderen

Auf der Suche nach Lamas in Deutschland habe ich überrascht festgestellt, dass sie gar nicht so selten sind, sogar in der direkten Nachbarschaft!

 

www.alblama.de

Schon lange vor uns gab es drei Lamawallache in Reutlingen beim Sozialpädagogen Dirk Briddigkeit. Zwei Junghengste sind zum erfahrenen Henry dazugekommen und arbeiten kräftig als die "Alblamas" bei Dirks sozialpädagogischen Tätigkeiten mit. Schwerpunktmäßig initiieren und begleiten sie auf ihre unschätzbare, geduldige und interessierte Lama-Art therapeutische Prozesse. Aber auch ohne Therapie-Situation können Kinder und Erwachsene natürlich einfach Spaß mit ihnen zusammen haben, z.B. auf Wanderungen und Kindergeburtstagen.

 

www.lamas-tuebingen.de

In Jettenburg bei der Sozialpädagogin Sibylle Gölz sind Totti, Emma und ihre drei Freunde schwerpunktmäßig in pädagogische Prozesse eingebunden. Auf Sibylles Homepage sind weitere interessante Informationen über diese faszinierenden kleinen Kamele zu finden.

 

www.nwk-verein.de oder www.aelas.de

Wir alle drei haben den Sachkundenachweis nach § 11 Tierschutzgesetz und sind Mitglied im internationalen Verein der Halter, Freunde und Züchter von Neuweltkameliden e.V. Infos über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Lamas gibt es z.B. auf der Vereinshomepage www.nwk-verein.de oder beim zweiten großen Verein, der in Süddeutschland ansässig ist, AELAS.

Ich freue mich immer, mit anderen Lamaleuten Kontakt zu haben, Weiterbildungskurse zu machen, Erfahrungen auszutauschen, Tipps zu bekommen. Nicht nur das Lama, auch der Mensch lernt ja, so lange er lebt.

 

Und die Bahnhofslamas?

Sie sind gern zügig unterwegs, tragen Gepäck und sind die Wanderer. Von Schnuppertouren bis zu mehrtägigen Wanderungen sind wir gerne viel unterwegs. Deswegen sind wir auch im Trekking-Netzwerk des Vereins der Freunde, Halter und Züchter von Neuweltkameliden e.V. zu finden (www.lamas-alpakas.de). Unterwegs ist es immer wieder faszinierend, wie uns die Lamas mit ihrer Aufmerksamkeit auf zahlreiche Bewegungen im Wald und auf den freien Flächen hinweisen. Sie lehren uns, genau hinzuschauen, was es alles zu entdecken gibt - vom Rascheln im Unterholz - oh, nur eine Amsel - über den roten Milan, der neben uns niedergeht und sich eine Maus schnappt bis hin zu einem weit entfernt grasenden Pferd. Auch einen Wiedehopf haben wir im Naturschutzgebiet schon gesehen. Vieles hätten wir Menschen allein nicht wahrgenommen, wenn die Lamas uns nicht darauf hingewiesen hätten.

Wir teilen mit Großen und Kleinen gerne unsere Naturerlebnisse auf unserer idyllischen Birkenwiese ein bisschen außerhalb von Ohmenhausen. Wenn sich die Großen nach der Tour mit einem Gläschen Rotwein ans Feuer setzen - unsere Hängematte ist leider im Winter von den Mäusen zerstört worden - und die Kleinen in die Bäume klettern, ein Lager bauen oder in die weitläufigen abgeernteten Wiesen kicken gehen, dann rupfen die Bahnhofslamas nach getaner Arbeit gemächlich ihr Vesper oder schauen in der Freiluftküche nach, wie weit das Essen ist. 

 

 

 

Hinterm Horizont geht's weiter...